Christina Spindler: Wie schaffen wir sinnvolle Inklusion an Events?
Shownotes
Wie fördern wir die Teilhabe unserer Mitmenschen mit Behinderungen? Wie gestalten wir die Arbeitswelt inklusiver? Und wie bereichert Inklusion Veranstaltungen und Teams?
In dieser Episode spricht Jonathan mit Christina Spindler, Gründerin von inclusivevents, über Inklusion und Barrierefreiheit an Veranstaltungen. Christina erklärt, wie Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten professionell in Event-Teams integriert werden, um das Wohlbefinden aller Teilnehmenden zu sichern. Sie teilt praxisnahe Beispiele, wie sinnstiftende Inklusion Events bereichert, Teams stärkt und die Erlebnisse für Gäste verbessert – alles unter dem Motto „experience better together“.
Links Inclusive Events Gay for Good Nationalrat Islam Alijaj Aktivist Raúl Krauthausen
Host Jonathan Schwarz
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Transkript anzeigen
00:00:00: Wenn wir davon ausgehen,
00:00:00: dass Haltung wiederum
00:00:01: Verhalten verändert, dann
00:00:04: wo, wenn nicht auf Events
00:00:05: können wir Inklusion vorantreiben?
00:00:11: Herzlich willkommen beim Bla Bla Lab.
00:00:13: Hier entfalten wir wie
00:00:15: Live-Kommunikation Menschen,
00:00:16: Marken und Gesellschaft
00:00:18: miteinander verbindet.
00:00:19: Ich bin Jonathan Schwarz,
00:00:20: Kreativdirektor bei Live lab
00:00:22: und heute zu Gast bei mir:
00:00:24: Christina Spindler.
00:00:25: Herzlichen Dank für die Einladung.
00:00:28: Freut mich sehr, hier zu sein.
00:00:29: Mich freut es auch total,
00:00:29: dass du da bist.
00:00:31: Wir haben mega
00:00:32: spannendes Thema heute
00:00:33: miteinander zu besprechen.
00:00:34: Eins, was mich die letzten Tage und Wochen
00:00:36: seit unserem Vorgespräch
00:00:37: doch auch irgendwie
00:00:38: intensiver emotional bewegt hat.
00:00:39: Was gesellschaftlich
00:00:41: noch einfach viel weg vor sich hat,
00:00:43: und an Events
00:00:44: aber vielleicht doch auch einen
00:00:46: nächsten Schritt
00:00:46: in eine gute Richtung machen kann.
00:00:48: Es geht um Inklusion.
00:00:50: Inklusion an Events.
00:00:52: Wir sprechen darüber,
00:00:53: wie es gelingt,
00:00:54: Menschen mit Behinderung
00:00:55: aktiv
00:00:56: in die Eventproduktion einzubeziehen
00:00:58: und so den ganzen Event
00:01:00: zu einem wegweisenden Erlebnis
00:01:01: für Inklusion zu machen.
00:01:03: Ich freu mich total auf den Talk mit dir.
00:01:04: Ja, ich freu mich auch sehr.
00:01:05: Tina, du bist schon lange in der
00:01:07: Eventbranche unterwegs.
00:01:09: Du hast deinen ersten großen Event 1987
00:01:11: bereits produziert
00:01:13: und bist der Branche seither
00:01:14: treu geblieben.
00:01:15: Hast verschiedene
00:01:16: leitende Funktionen auf Agenturseite,
00:01:17: aber auch auf Kundenseite eingenommen.
00:01:20: Und mit dieser geballten Erfahrung
00:01:22: im Gepäck hast du 2022
00:01:25: Inclusive Events gegründet
00:01:27: und seither bist du dort
00:01:28: Geschäftsführerin mit der Mission,
00:01:30: die Event Organisation und Services
00:01:32: vor Ort vielseitiger und inklusiver
00:01:35: zu gestalten.
00:01:36: Bevor wir tiefer in das ganze Thema
00:01:39: einsteigen,
00:01:40: möchte ich dir gerne ein paar schnelle
00:01:42: A oder B Fragen stellen.
00:01:44: Okay, wir kennen uns ja auch persönlich
00:01:47: aus einer Arbeitsstation
00:01:48: zusammen in einer Agentur,
00:01:49: wo wir ein paar Jahre
00:01:50: zusammen arbeiten konnten.
00:01:51: Von dem her
00:01:52: habe ich schon ein Bild von dir
00:01:54: und wusste, wen ich mir da einlade.
00:01:55: Ich möchte allen, die uns hören,
00:01:59: die Möglichkeit geben,
00:01:59: ein Bild von dir zu bekommen
00:02:00: und von dem her: Bist du bereit?
00:02:05: Spontan oder durchgeplant?
00:02:07: Durchgeplant.
00:02:08: Nachhaltig oder spektakulär?
00:02:10: Nachhaltig.
00:02:11: Beim Arbeiten
00:02:12: eher Musik auf den Ohren oder Stille?
00:02:14: Stille.
00:02:15: Papier oder Bildschirm?
00:02:18: Beides – Papier.
00:02:20: Jetzt zurück
00:02:21: zu deiner ersten Eventproduktion 1987.
00:02:23: Was war das für eine Produktion?
00:02:25: Ich war
00:02:26: in einem der ersten Lehrgänge,
00:02:28: die überhaupt
00:02:28: eine Eventausbildung ermöglicht haben.
00:02:31: Und das war an der Berufsakademie
00:02:33: in Deutschland.
00:02:34: Das ist ja so ein
00:02:35: dualer Studiengang,
00:02:36: und da habe ich nebenher
00:02:36: in einer Agentur gearbeitet.
00:02:38: Und diese Agentur hat
00:02:39: für die damalige
00:02:41: Standard Elektrik Lorenz AG, SEL,
00:02:43: die heute
00:02:43: Alcatel heißt,
00:02:45: große Veranstaltung
00:02:46: auf der CeBIT gemacht.
00:02:47: Händler Veranstaltung
00:02:48: im Rahmen von der CeBIT.
00:02:49: Und da haben wir Zelte aufgebaut,
00:02:51: neben dem Messegelände
00:02:52: und Abendveranstaltungen gemacht,
00:02:54: damals noch mit Papier.
00:02:56: Das heißt,
00:02:57: wenn ein Auftrag gegeben wurde,
00:02:59: vier Wochen vorher,
00:03:00: dann galt das, was da drin stand.
00:03:02: Ganz spontan. Rein spontan.
00:03:04: Doch kein Handy,
00:03:06: wo man geschwind anrufen konnte,
00:03:07: was weiß ich.
00:03:08: Es musste alles wirklich
00:03:09: vorher vereinbart werden.
00:03:11: Ja, und da habe ich diese
00:03:12: Abende mit
00:03:13: organisiert und natürlich auch
00:03:14: auf dem Messestand
00:03:15: haben wir auch Aufgaben gehabt.
00:03:16: Ja, seither hat sich aber wahnsinnig
00:03:18: viel getan in der Branche.
00:03:19: Du hast ganz, ganz viele Stationen,
00:03:21: super spannende Events
00:03:22: in deiner Karriere gemacht,
00:03:24: bis es dann
00:03:24: 2022 zur Gründung von
00:03:27: Inclusive Events kam.
00:03:28: Erzähl mir mal,
00:03:30: wo ist die Idee entstanden?
00:03:32: Also, wo
00:03:34: ist Los Angeles.
00:03:36: In den Hollywood Hills.
00:03:37: Auf einer Terrasse.
00:03:39: Ein Freund von mir
00:03:40: lebt dort und produziert
00:03:41: dort auch Veranstaltungen
00:03:43: und Fotoshootings.
00:03:44: Und er hat Gays for Good gegründet.
00:03:47: So eine Nachbarschaftshilfe.
00:03:48: Und das war eigentlich
00:03:51: ja der Anstoß, mir zu überlegen, wie ich
00:03:53: mein früheres Umfeld,
00:03:55: das mir einfach extrem ans Herz
00:03:57: gewachsen ist und das ich auch extrem
00:04:00: interessant findet,
00:04:01: auch von der Kommunikationsebene her.
00:04:04: Diese ganze Erlebniskommunikation,
00:04:05: Experience, greifen
00:04:07: ja direkt auf unsere Haltung
00:04:09: ein oder
00:04:09: wirken direkt auf unsere Haltung ein.
00:04:11: Und Haltung verändert Verhalten.
00:04:13: Und insofern sind das natürlich
00:04:14: die stärksten
00:04:15: Kommunikationsmittel, die wir haben.
00:04:17: Und ich dachte,
00:04:18: das mit was Sozialen zusammenzubringen,
00:04:19: wäre cool.
00:04:20: Dann habe ich mir überlegt,
00:04:21: was gibt es an sozialen Möglichkeiten?
00:04:24: Und dann fand ich diejenigen,
00:04:26: die noch am wenigsten gesehen
00:04:27: und gehört werden,
00:04:28: sind Menschen mit Behinderungen.
00:04:30: Und da
00:04:31: tut sich noch die Live-Kommunikation auf,
00:04:33: als First Mover, als derjenige,
00:04:36: der voran tritt. Das zu ändern.
00:04:38: Gab es
00:04:38: irgendwelche Vorbilder,
00:04:40: die du gefunden hast
00:04:41: oder hast du irgendwo
00:04:43: noch eine Inspiration
00:04:44: auf dem Weg zur Gründung gefunden?
00:04:45: Es ist sicherlich so,
00:04:46: dass ich schon vorher
00:04:48: die Gelegenheit
00:04:48: hatte, Raúl Krauthausen
00:04:50: aus Deutschland mit seinen Sozialhelden
00:04:52: kennenzulernen,
00:04:53: der ja so ein Behindertenaktivist ist,
00:04:55: eigentlich,
00:04:57: wie wir heute vielleicht hier
00:04:58: den Islam Alijaj kennen.
00:05:00: Aus dem Kantonsrat in Zürich
00:05:01: und ich ihn
00:05:02: natürlich
00:05:03: unglaublich faszinierend
00:05:04: als Mensch fand und seine Stärke,
00:05:06: all die Hindernisse,
00:05:07: die ihm in den Weg gelegt werden,
00:05:09: immer wieder auch
00:05:10: auch auf den Punkt anzusprechen.
00:05:11: Aber auch auszuräumen.
00:05:13: Wie gesagt, auch
00:05:14: mein Freund
00:05:14: mit seiner Initiative war ein Vorbild.
00:05:17: Aber eigentlich
00:05:19: muss ich fairerweise sagen,
00:05:20: es ging mir schon darum,
00:05:22: auch etwas für die
00:05:22: Live-Kommunikation, für die
00:05:24: Eventbranche zu tun.
00:05:26: Ich habe das große Glück gehabt,
00:05:28: immer wirklich
00:05:29: tolle Events mit Riesenbudgets
00:05:32: machen zu dürfen.
00:05:33: Aber irgendwann hatte ich eben auch
00:05:34: so ein bisschen das Gefühl,
00:05:36: es dürfte
00:05:37: noch ein bisschen mehr
00:05:37: Nachhaltigkeit rein.
00:05:39: Neben all unseren
00:05:40: ökologischen Bemühungen, die wir ja haben
00:05:43: in der Eventbranche natürlich
00:05:44: mit mit regionalem Essen usw und so
00:05:46: fort, die wir versuchen einzuhalten,
00:05:48: dürfte vielleicht noch ein bisschen
00:05:49: soziale Nachhaltigkeit dazukommen.
00:05:51: Ich bin so ein Begriff
00:05:52: mit ganz vielen Facetten.
00:05:53: Nachhaltigkeit muss ja nicht nur
00:05:55: auf einer ökologischen Basis stattfinden,
00:05:57: sondern eben auch
00:05:57: im Zwischenmenschlichen.
00:05:58: Genau.
00:05:59: Du hast gerade das
00:06:00: Stichwort soziales Engagement
00:06:03: mit rein geworfen.
00:06:04: Ist es für dich eine soziale Initiative?
00:06:07: Wir hatten
00:06:07: einen spannenden Austausch darüber,
00:06:09: auch wo ich gemerkt habe,
00:06:10: dass es ein spannendes Thema,
00:06:11: ob das ein soziales Engagement
00:06:13: ist, ein Projekt oder
00:06:14: wie, wie positioniert du das?
00:06:16: Es ist
00:06:16: in erster Linie
00:06:18: entstanden, daraus wirklich
00:06:20: in der Branche was zu tun,
00:06:22: was nachhaltiger ist
00:06:23: und was dann sozial nachhaltiger ist.
00:06:25: Je länger
00:06:26: ich mich damit beschäftige,
00:06:27: wird es natürlich mehr
00:06:29: und mehr zum sozialen Projekt,
00:06:30: weil ich
00:06:30: immer mehr in diese ganze Welt eintauche
00:06:33: und mich natürlich mehr
00:06:34: damit auseinandersetze,
00:06:35: auch mehr Kontakte knüpfe
00:06:37: in dem sozialen Umfeld.
00:06:39: Aber das Wichtige ist eigentlich
00:06:42: der Auslöser war,
00:06:43: die, der Eventbranche
00:06:45: eigentlich was zurückzugeben.
00:06:47: Und in der Branche
00:06:48: eigentlich wie ein neues.
00:06:49: Neues Erleben zuzuschauen.
00:06:51: Genau.
00:06:54: Wenn wir über Menschen
00:06:55: mit Behinderungen sprechen, wen
00:06:58: wen meinen wir da eigentlich?
00:06:59: Kannst du da
00:07:00: um einen Einblick geben,
00:07:01: Weil ich meine, nicht jeder
00:07:03: hat da alltäglich Kontakte
00:07:06: und ich glaube das das
00:07:07: ist irgendwie
00:07:07: gut noch mal einzublenden,
00:07:09: eine Nähe zu schaffen.
00:07:11: Um wen geht es da eigentlich?
00:07:12: Also es geht um 20%
00:07:14: der Schweizer Bevölkerung.
00:07:15: Das ist glaube ich, schon mal eine Zahl,
00:07:16: die viele Menschen
00:07:17: ziemlich schockt,
00:07:18: die nicht damit zu tun haben,
00:07:20: dass wir
00:07:21: doch davon ausgehen,
00:07:22: dass 20% der Bevölkerung betroffen sind.
00:07:25: Wir unterscheiden
00:07:26: natürlich zwischen sichtbaren
00:07:27: und nicht sichtbaren Behinderungen.
00:07:29: Es gibt natürlich unglaublich
00:07:30: viele Menschen,
00:07:31: die chronische Krankheiten haben,
00:07:33: psychische Probleme haben,
00:07:34: die nicht nach außen so sichtbar sind.
00:07:37: Dann natürlich,
00:07:38: wenn wir von Behinderung sprechen,
00:07:39: sprechen wir von
00:07:40: körperlichen Behinderungen,
00:07:41: physischen Behinderungen.
00:07:43: Wir sprechen von
00:07:44: psychischen Beeinträchtigungen
00:07:46: und wir sprechen
00:07:47: von geistigen, kognitiven Behinderungen.
00:07:50: Oft ist es leider so,
00:07:52: und das hat sicherlich
00:07:53: auch mit unserer Gesellschaft zu tun,
00:07:54: dass zu den körperlichen
00:07:56: oder geistigen Behinderungen
00:07:57: psychische dazukommen,
00:07:58: also dass die Menschen doppelt
00:08:00: betroffen sind.
00:08:01: Sei es aufgrund von
00:08:03: einem traumatischen Erlebnis,
00:08:05: das vielleicht mit der körperlichen
00:08:06: Behinderung zusammenhängt,
00:08:07: oder sei es
00:08:07: aufgrund dessen, was
00:08:08: eine Gesellschaft auch zuschreibt.
00:08:11: Natürlich eben diese Nicht-Teilhabe.
00:08:14: Ja, der Ableismus,
00:08:15: also diese Diskriminierung,
00:08:16: die halt doch immer wieder
00:08:18: stattfindet, oftmals ungewollt,
00:08:20: aber doch stattfindet,
00:08:21: führt natürlich dann auch zu
00:08:23: psychischen Problemen.
00:08:26: Kannst du ein bisschen beschreiben,
00:08:28: erläutern, wo du es schaffst,
00:08:30: Menschen mit Behinderungen
00:08:31: jetzt in Events zu inkludieren?
00:08:34: Also uns geht es ja um die Eventservices.
00:08:36: Also die Idee war ja zu sagen,
00:08:39: wir brauchen ein Vehikel von Jobs,
00:08:41: die fachlich jetzt
00:08:42: keine wahnsinnigen
00:08:44: Fähigkeiten oder so was bedürfen.
00:08:46: Also wo wir nicht vorher jeden
00:08:47: in eine Schulung schicken müssen oder so,
00:08:49: sondern wo es um
00:08:50: die sozialen
00:08:51: und kommunikativen Fähigkeiten
00:08:53: der Menschen geht
00:08:54: und wo sie als Persönlichkeit
00:08:55: letztendlich als Gastgeber mit auftreten.
00:08:58: Also der verlängerte Arm von Gastgeber
00:09:00: ist das ganze Event Service Personal.
00:09:02: Empfangssituation....
00:09:03: ...Empfang, Garderobe,
00:09:05: Catering, das Saal Mikrofon reichen,
00:09:08: Stage Hand auf der Bühne.
00:09:11: All diese Themen bis hin
00:09:12: dazu, dass wir durchaus auch
00:09:14: wir haben mehrsprachige Heros.
00:09:16: Wir haben Heroes,
00:09:17: die einen Master haben.
00:09:19: Also auch Heros, die in Workshoprunden
00:09:21: mit auf dem Podium sitzen
00:09:22: und über eben
00:09:24: Disability, Inklusion
00:09:25: in der Arbeitswelt etc.
00:09:27: auch sprochen können.
00:09:28: Mega spannend!
00:09:30: Du sprichst
00:09:31: gerne ja nicht nur von Mitarbeitenden
00:09:33: sozusagen aus deinem Team raus,
00:09:35: sondern sogar von Event Heroes.
00:09:38: Magst du ein bisschen beschreiben,
00:09:40: wie wie du zu dem Wording kommst
00:09:42: oder was es für dich bedeutet?
00:09:43: Es ist wirklich eine sehr
00:09:44: persönliche Geschichte
00:09:45: und es wird mir
00:09:47: manchmal auch vorgeworfen,
00:09:48: dass es zu verniedlichend sei.
00:09:50: Deswegen habe ich auch aus allgemeinen
00:09:52: Heroes Event Heroes gemacht,
00:09:53: weil ich es wirklich auf den Event
00:09:54: beziehen will und eigentlich sagt.
00:09:56: Letztendlich sind für mich Eventias
00:09:58: auch all die anderen Kollegen,
00:09:59: die rechts und neben daneben stehen,
00:10:01: also alle die,
00:10:02: die diese Gastgeber Rolle einnehmen,
00:10:04: die acht Stunden am Checkin stehen
00:10:06: und freundlich sind
00:10:07: zu jedem der da kommt,
00:10:08: sind für mich irgendwo Heroes.
00:10:10: Meine Eventheroes sind halt
00:10:11: auch noch ganz spezielle Event Heroes,
00:10:13: weil sie doch immer wieder erleben,
00:10:15: dass Dinge einfach nicht so sind,
00:10:17: wie man sie ihnen versprochen hat.
00:10:18: Das ist eigentlich entstanden
00:10:19: auf unserem allerersten Test event,
00:10:22: wo wir abends sehr spät
00:10:23: in ein Hotel kamen, wo es hieß
00:10:25: ja, barrierefreie Zimmer
00:10:26: und wo wir gar nicht in die Bäder kamen
00:10:29: mit Rollstühlen,
00:10:30: also wo ich erst mal
00:10:31: Regale abbauen musste,
00:10:33: wo wir auf der Rückreise
00:10:35: unseren Zug angemeldet haben,
00:10:37: weil man braucht ja immer noch bei Zügen
00:10:38: diese und diese Aufzüge,
00:10:40: wenn es alte Züge sind
00:10:43: und der Zug
00:10:43: dann halt einfach nicht
00:10:44: mit jemanden kam,
00:10:45: der den bedient
00:10:46: und der Zugführer uns auch einfach hat
00:10:48: stehen lassen.
00:10:49: Und solche Geschichten,
00:10:50: wo ich du kennst mich auf 180 war
00:10:53: also wirklich nicht mehr gut
00:10:55: Kirschen essen mit mir.
00:10:57: Ich kanns mir vorstellen.
00:11:00: Und die Menschen, die mit
00:11:01: mir da unterwegs waren,
00:11:02: meine Begleitung, meine Mitarbeiter
00:11:05: so was von entspannt
00:11:06: und freundlich und cool geblieben sind.
00:11:08: Dann gesagt hat Tina,
00:11:09: das passiert uns ständig,
00:11:10: dass das alles halb so schlimm ist.
00:11:11: Es ist mitten am Tag.
00:11:12: Es ist nicht nachts um zwölf
00:11:13: und du bist dabei. Alles gut.
00:11:15: Wir nehmen halt den nächsten Zug.
00:11:17: Und ich dachte, das
00:11:18: sind Heros des Alltags.
00:11:19: Das sind
00:11:20: so wahnsinnige Menschen.
00:11:22: Ähm, ja.
00:11:23: Deswegen sind das meine Event Heroes.
00:11:25: Oder unsere Event Heroes.
00:11:26: Also, du kämpfst da wie eine Löwin,
00:11:28: quasi für die da,
00:11:29: für die Rechte von und ein Ziel.
00:11:31: Und das Team
00:11:32: ist eigentlich sehr souverän unterwegs.
00:11:34: Ja, die bräuchten wahrscheinlich
00:11:35: manchmal gar nicht,
00:11:36: dass ich so sehr kämpfe.
00:11:37: Vielleicht sogar manchmal eben auch das
00:11:40: wiederum übergriffig.
00:11:41: Ja, da lerne ich auch immer wieder dazu,
00:11:44: dass ich mich vielleicht
00:11:45: mehr zurücknehmen,
00:11:46: wirklich mehr in den Hintergrund trete
00:11:48: und sie allein machen lasse.
00:11:49: Weil sie sehr wohl
00:11:50: dazu in der Lage sind.
00:11:52: Auf der anderen Seite
00:11:52: finde ich es
00:11:53: spannend, dass du
00:11:53: Menschen mit Behinderungen jetzt aktiv
00:11:55: in die Eventproduktion einbindest,
00:11:57: ja auch radikal aufdeckst,
00:11:59: an welchen Stellen
00:12:00: so eine Event-Journey,
00:12:01: vielleicht gar nicht
00:12:02: bereit ist
00:12:03: dafür, dass Menschen mit
00:12:04: Behinderung teilnehmen
00:12:05: am Event,
00:12:06: geschweige
00:12:07: denn dann eben
00:12:07: als Mitarbeitende mitwirken,
00:12:10: sei es bei der Anreise oder eben
00:12:13: beim Eingang oder
00:12:15: bei einer Situation,
00:12:15: wie man auf die Bühne auf kommt etc..
00:12:17: Also es ist natürlich
00:12:18: sehr vieles ausschließend
00:12:19: und es ist auch die Frage,
00:12:20: was kann man am einzelnen
00:12:22: Event wirklich ermöglichen?
00:12:24: Und da muss man fairerweise schon sagen,
00:12:26: das ist auch eine Kosten-Nutzen-Abwägung.
00:12:27: Ich denke,
00:12:28: die räumliche Barrierefreiheit,
00:12:30: die sollte möglich sein.
00:12:32: Wir haben heute doch
00:12:33: die meisten Locations,
00:12:35: die, die eigentlich barrierefrei sind
00:12:37: und bei mir jetzt nicht Bühnen reinbauen,
00:12:39: wo man jetzt ohne Rampen nicht drauf
00:12:41: hoch kommt oder so,
00:12:41: dann sollte das eigentlich gehen.
00:12:43: Anders sieht es dann schon schnell mal
00:12:44: bei der kommunikativen
00:12:45: oder digitalen Barrierefreiheit aus,
00:12:47: wo wir dann halt
00:12:48: über Gebärdendolmetscher
00:12:50: und dementsprechende Höranlagen und
00:12:53: und die ganze Bildbeschreibung
00:12:55: usw und sofort sprechen.
00:12:56: Was natürlich ein Wahnsinnsaufwand ist,
00:12:58: wenn wir sagen, wir wollen einen komplett
00:13:00: barrierefreien Event.
00:13:02: Und natürlich gut abzuwägen.
00:13:03: Auch wie du sagst, Kosten-Nutzen.
00:13:07: Wie schafft man wirklich eine Realität,
00:13:09: die das Thema aufgreift und wegkommt von
00:13:12: idealen Ansprüchen,
00:13:15: wo das Thema stehen sollte
00:13:16: und wo es natürlich jeder sieht –
00:13:18: zu einer Realität,
00:13:19: die wirklich den ersten Schritt macht.
00:13:20: Genau.
00:13:20: Und ich finde, ein ganz
00:13:21: toller Zwischenschritt ist zum Beispiel,
00:13:23: dass Veranstalter anbieten,
00:13:25: dass sich Menschen
00:13:25: mit Behinderung vorher melden
00:13:27: und dass man ganz
00:13:27: persönliche Lösungen sucht.
00:13:29: Sei es,
00:13:29: dass ein Assistent
00:13:30: denjenigen durch den Event
00:13:32: an dem Tag begleitet usw.
00:13:34: Das sind für mich
00:13:35: wirklich sehr persönliche,
00:13:36: sehr schöne Ansätze.
00:13:38: Die, die sehr gut funktionieren.
00:13:41: Wir hatten gerade
00:13:43: diese Szene in Los Angeles
00:13:46: vor fünf Jahren.
00:13:47: Das war euer erstes Projekt,
00:13:48: wo ihr dann gesagt habt
00:13:49: jetzt gründen wir, jetzt sind wir da,
00:13:50: jetzt existiert Inclusive Events.
00:13:52: Ich könnte jetzt ganz plakativ sagen
00:13:53: Corona
00:13:56: war natürlich ein
00:13:57: ein Hemmschuh,
00:13:58: wirklich in die Gründung zu gehen.
00:14:00: Natürlich hat man erst mal die Idee,
00:14:01: dass da ganz einfach Menschen
00:14:03: mit Behinderung
00:14:04: am Check in zu beauftragen,
00:14:07: wie wir eben andere Hostessen
00:14:08: auch beauftragen.
00:14:09: Man muss aber schon einige
00:14:10: Vorabklärungen machen
00:14:11: mit der Invalidenversicherung, Ergänzungsleistung,
00:14:13: Sozialversicherungsamt…
00:14:15: Es soll ja den Menschen
00:14:16: nicht auf die Füße fallen,
00:14:17: es soll ja ein Win win sein.
00:14:19: Dann muss man die Menschen
00:14:20: auch erst mal finden.
00:14:21: Ich war ja in diesem Umfeld auch nicht
00:14:24: tätig vorher.
00:14:25: Also das heißt,
00:14:25: man muss Kontakte anfangen zu knüpfen,
00:14:27: man muss,
00:14:28: vielleicht auch mit den ganzen
00:14:29: vielen kleineren Organisationen,
00:14:31: die es gibt, mal Kontakt aufnehmen und so
00:14:34: und muss ja erst mal einen Pool aufbauen
00:14:35: von Leuten,
00:14:36: die man dann überhaupt einsetzen kann.
00:14:37: Denn eins ist ja klar,
00:14:39: ich suche ja immer Event Heroes,
00:14:42: die für den Job wirklich geeignet sind.
00:14:45: Denn wie gesagt, das Win win
00:14:47: ist ja das das absolute Must.
00:14:50: Denn nur wenn der Kunde zufrieden ist
00:14:52: und der Kunde vom Kunden zufrieden ist,
00:14:54: aber auch der Hero
00:14:55: happy ist,
00:14:55: ist es ja was,
00:14:57: das sich weiterträgt
00:14:58: und was wirklich
00:14:58: das bewirkt, was es soll.
00:14:59: Was nicht eine Dauerbeschäftigung,
00:15:01: sondern was
00:15:02: ja im Prinzip
00:15:02: eine Art Freelance-Vertrag.
00:15:06: Eine Ausschreibung
00:15:07: für bestimmte Positionen, die dann
00:15:10: gebraucht werden an der Eventproduktion.
00:15:12: Und genau für diese Position
00:15:14: suchst du dann
00:15:15: ein Team aus einem Netzwerk,
00:15:16: was du dir nun
00:15:17: über die Jahre aufgebaut hast.
00:15:18: Genau.
00:15:19: Eigentlich läuft es ein
00:15:19: bisschen anders rum.
00:15:20: Ich gebe schon
00:15:21: erstmal allen die Möglichkeit,
00:15:22: sich zu melden.
00:15:23: Das heißt,
00:15:23: ich sammel zum Beispiel
00:15:25: im Januar-Februar die Events für Frühjahr
00:15:27: und dann schreibe ich die alle aus.
00:15:28: Und wenn ich dann mit dem
00:15:29: Kunden in medias res gehe,
00:15:31: also welche Jobs gibt es denn überhaupt?
00:15:34: Dann gehe ich eben noch mal zurück
00:15:35: und und sag bestimmten von denen,
00:15:37: die sich gemeldet haben zu.
00:15:38: Zu den anderen sage ich dann Du,
00:15:40: der Event ist es nicht,
00:15:41: aber dafür hat es dich ja noch
00:15:42: bei dem gemeldet,
00:15:43: dann kannst du dort teilnehmen
00:15:45: und ich versuchs natürlich
00:15:46: dann fair zu verteilen und
00:15:48: sinnvolle Teams zu bilden.
00:15:52: Was war
00:15:53: denn die
00:15:53: erste Produktion,
00:15:55: die ihr effektiv umgesetzt habt?
00:15:57: Der erste Anlass war das Swiss Economic Forum,
00:15:59: ausnahmsweise damals in Montreux.
00:16:02: Muss ein großes
00:16:02: Danke dem Swiss Economic
00:16:03: Forum aussprechen.
00:16:06: Dies zum einen erst mal geschafft
00:16:07: haben, in Corona
00:16:08: immer den Zeitpunkt rauszusuchen,
00:16:09: wo man so Großevents durchführen durfte.
00:16:12: Die haben ja immer stattgefunden.
00:16:13: Jedes Jahr.
00:16:14: Haarscharf vorbei an allen Reglementierungen.
00:16:17: Genau.
00:16:18: Die auch den Mut hatten,
00:16:19: obwohl wir ja noch gar
00:16:20: nicht offiziell gegründet
00:16:21: waren, das alles noch
00:16:22: sehr sehr handmade war zu sagen ja kommt,
00:16:25: lasst es uns machen.
00:16:26: Das war der allererste Anlass.
00:16:28: Da war ich mit drei Leuten,
00:16:30: zwei mit körperlichen Behinderungen,
00:16:32: mit geistigen Behinderungen,
00:16:34: wo gleich mal mein erstes Learning war,
00:16:36: dass natürlich Menschen
00:16:37: mit verschiedenen Behinderungen
00:16:38: untereinander
00:16:39: genauso Berührungsängste habe
00:16:41: und natürlich auch nicht
00:16:42: und automatisch
00:16:43: ständig miteinander zu tun haben.
00:16:45: Das ist insgesamt
00:16:46: eine Erfahrung mit Berührungsängsten.
00:16:48: Ich meine,
00:16:49: wie gesagt, es ist ein Thema,
00:16:51: was viele Menschen
00:16:51: aus dem normalen Alltag
00:16:52: ein bisschen rausholt
00:16:53: und was eben dadurch
00:16:55: Berührungsängste erzeugt.
00:16:57: Jetzt ist ja die Idee,
00:16:59: generell mit Menschen mit Behinderung
00:17:01: am Empfang zu arbeiten
00:17:02: ziemlich konfrontativ vielleicht.
00:17:04: Was ist deine Erfahrung damit?
00:17:06: Also erst mal muss ich sagen
00:17:07: habt keine Angst,
00:17:09: ja, geht auf den Menschen einfach zu,
00:17:10: redet mit ihnen ganz normal und lernt
00:17:12: sie kennen.
00:17:13: Und das ist mal das allererste.
00:17:15: Aber meine Erfahrung ist,
00:17:16: dass natürlich grad über
00:17:18: einen zwei Tages Event
00:17:19: wie das SEF
00:17:20: sich auch sehr viel sehr schnell
00:17:22: ändert bei den Gästen.
00:17:24: Also dass ich
00:17:25: gerade beim ersten
00:17:26: und beim zweiten SEF erlebt habe,
00:17:27: dass wenn da jetzt
00:17:29: zum Beispiel drei Counter
00:17:30: offen waren für die Garderobe,
00:17:32: sich an den zweien,
00:17:33: wo eben kein Mensch
00:17:34: mit Behinderung stand,
00:17:36: längere Schlangen gebildet haben.
00:17:37: Am ersten Tag als an dem,
00:17:39: wo das Mädchen mit Trisomie
00:17:41: von uns stand, der Event Hero.
00:17:43: Am zweiten Tag war das Bild
00:17:44: genau andersrum,
00:17:45: da war an den anderen beiden fast nichts
00:17:47: los und bei uns war eine riesen Schlange.
00:17:48: Und wenn man einzelne Leute gefragt hat,
00:17:50: kam es zur Aussagen wie Sie ist so nett,
00:17:54: die freut sich über jeden Koffer,
00:17:55: den sie wegstellen darf
00:17:57: und da warte ich gern einen Moment länger.
00:17:59: Und da hat man wirklich gemerkt
00:18:01: das was passiert ist am Event.
00:18:04: Also gerade über die Zeitspanne hinweg
00:18:05: würdest du sagen, ist es
00:18:06: wir auch eine Chance von Begegnungen,
00:18:08: die vielleicht ein Moment brauchen,
00:18:10: die sich dann doch einstellen?
00:18:12: Ganz, ganz neue Arten von Begegnungen?
00:18:15: Ja, definitiv.
00:18:16: Von diesem ersten Event aus
00:18:18: 2022 bis heute.
00:18:20: Wie hat sich auf Events entwickelt?
00:18:23: Man kann sagen,
00:18:23: dass wir in der Zwischenzeit
00:18:27: 270 Einsätze für Event Heroes
00:18:30: ermöglicht haben.
00:18:30: An Events,
00:18:31: also es ist wirklich, wirklich ganz toll
00:18:33: eigentlich die die Entwicklung.
00:18:36: Auch wenn wir dieses Jahr
00:18:38: Muss man ganz offen sagen
00:18:39: ein bisschen eine Baisse haben.
00:18:41: Ich weiß nicht, ob es die Haltung ist,
00:18:44: die aus dem Westen aus USA rüberschwappt,
00:18:48: wo sich vielleicht auch ein bisschen
00:18:49: die Spreu vom Weizen trennt,
00:18:50: die es wirklich ernst meinen.
00:18:51: Und die,
00:18:52: die jetzt ganz froh sind,
00:18:53: dass sie das jetzt
00:18:53: nicht mehr so vorantreiben müssen?
00:18:55: Ich weiß es nicht.
00:18:56: Oder ob das natürlich auch so viel
00:18:57: wirtschaftliche Unsicherheit bringt,
00:18:59: das wissen wir beide gut.
00:19:00: Da ist dann gerade
00:19:01: die Eventbranche schnell,
00:19:02: die die Budget-Cuts macht
00:19:04: macht usw und so fort,
00:19:06: dass das natürlich dann
00:19:07: auch eine Rolle spielt,
00:19:08: denn wir haben ja eine recht
00:19:10: hohe Mitgliedschaftsgebühr,
00:19:11: um überhaupt unsere Services zu buchen.
00:19:14: Mut ist vielleicht insgesamt
00:19:15: ein Thema,
00:19:16: das als Ressource angeknackst ist
00:19:18: in dem Jahr.
00:19:19: Das stimmt schon.
00:19:23: Aus all den Jahren und Einsätzen raus.
00:19:25: Welche Learnings hast du so mitgenommen?
00:19:27: Sie nicht zu unterschätzen,
00:19:29: meine Event Heroes und überhaupt
00:19:30: Menschen mit Behinderung
00:19:31: nicht zu unterschätzen.
00:19:32: Ich glaube, wir tendieren dazu,
00:19:34: sehr gerne helfen zu wollen.
00:19:36: Sei es jetzt über die Straße helfen
00:19:38: zu wollen,
00:19:38: den Rollstuhl schieben zu wollen.
00:19:40: Wie auch immer, weil wir das Gefühl haben
00:19:41: oh je, der Arme
00:19:42: und das ist die falsche Haltung.
00:19:44: Sie sind sehr wohl in der Lage, ihr Leben
00:19:46: selbst zu managen.
00:19:47: Und wenn Sie Hilfe brauchen,
00:19:49: werden sie danach fragen.
00:19:50: Und ein sehr schönes Beispiel dafür
00:19:52: ist, glaube ich,
00:19:53: eine Anekdote von einem großen Event
00:19:55: in einem internationalen Event,
00:19:57: also der Handball
00:19:57: EM letztes Jahr der Frauen in Basel,
00:20:00: wo wir zuständig waren, Lose zu verkaufen
00:20:03: für eine Tombola.
00:20:04: Es hieß dann ja,
00:20:05: Sie müssen nicht mit Bargeld handeln,
00:20:07: sondern nur mit Twint.
00:20:09: Und deswegen ist es auch kein Problem
00:20:11: mit dem Rechnen und Rausgeben
00:20:12: und was weiß ich was.
00:20:14: Und ich meine,
00:20:14: ich wusste das Wochen vorher
00:20:16: und die Veranstalter
00:20:17: haben das so definiert
00:20:17: und ich wusste das auch.
00:20:19: Aber es brauchte dann doch
00:20:20: einen unserer Event Heroes
00:20:23: mit kognitiver Beeinträchtigung,
00:20:25: der dann am ersten Abend
00:20:26: vor mich hin gestanden ist
00:20:27: und gesagt hat das Spiel hier,
00:20:29: da spielt keine Schweizer
00:20:30: Mannschaft mit, die Fans,
00:20:31: die kommen aus dem Ausland.
00:20:32: Was soll ich mit Twint machen?
00:20:34: Die haben Twint nicht auf ihrem Handy.
00:20:36: Ne, die haben Twint nicht auf ihrem Handy.
00:20:38: Und am Ende war es eben so,
00:20:40: dass wir sehr wohl Bargeld
00:20:41: gehandhabt haben
00:20:42: und sehr erfolgreich
00:20:44: mit Bargeld umgegangen sind.
00:20:45: Aber über die ganzen sechs Tage
00:20:47: haben wir es nicht
00:20:48: auf die Reihe gebracht,
00:20:48: wirklich irgendwelche
00:20:49: Portemonnaies anzuschaffen.
00:20:51: Sie kamen dann immer nach den Pausen
00:20:53: und so
00:20:53: mit mit dem Bargeld
00:20:55: in den Hosentaschen am Counter an
00:20:57: und haben das dann rausgeholt.
00:20:58: So ein bisschen Pretty woman mäßig
00:21:01: verknüllt.
00:21:02: Aber ich fand es
00:21:03: so bezeichnend,
00:21:04: dass das der Eventhero war,
00:21:06: der uns darauf hingewiesen hat.
00:21:08: Und das hat mir wieder gezeigt,
00:21:09: dass wir leider tendenziell
00:21:11: Menschen mit Behinderung unterschätzen.
00:21:13: Ja, und ein Team,
00:21:15: mit dem du
00:21:15: dann eigentlich ja
00:21:16: auch über die ganzen Tage hinweg
00:21:17: es geschafft hast,
00:21:18: spontane neue Lösungen aufzubauen.
00:21:20: Also Spontanität, Flexibilität.
00:21:22: Das sind natürlich Dinge,
00:21:23: die diesen Menschen auszeichnen.
00:21:25: Es gibt eine Untersuchung,
00:21:26: die sagt,
00:21:27: dass das Firmen,
00:21:28: die die Inklusion betreiben,
00:21:31: 80% mehr Innovation
00:21:35: und eine Innovationssteigerung
00:21:37: davon haben
00:21:38: und 18% Produktivitätssteigerung.
00:21:41: Das hängt auch damit zusammen,
00:21:43: irgendwie
00:21:43: aus der Komfortzone rauszukommen
00:21:44: im Zwischenmenschlichen und von da aus
00:21:47: wahrscheinlich auch auf einer Ideenebene
00:21:49: und auf der Lösungskompetenz haben.
00:21:56: Jetzt könnte man auch sagen
00:21:56: Eventbranche, das ist ja schon irgendwo
00:21:58: ein hartes Pflaster.
00:21:59: Also ich meine,
00:21:59: du hast jetzt
00:22:00: von der Bezahlsituation erzählt,
00:22:02: die da nicht funktioniert hat
00:22:03: und wo dann mal schnell schnell
00:22:04: eine neue Lösung her musste.
00:22:05: Eventproduktionen sind generell
00:22:07: ein Pflaster,
00:22:07: wo ganz viel solche Situationen
00:22:09: entstehen, wo
00:22:11: spontan noch neue
00:22:11: Lösungen geschaffen werden müssen.
00:22:13: Ein sehr,
00:22:14: sehr stressbelastetes Umfeld
00:22:16: vielleicht auch oder eines,
00:22:17: wo man doch sehr flexibel sein muss.
00:22:20: Ist es überhaupt das richtige Umfeld,
00:22:22: um Menschen mit Behinderung
00:22:24: aktiv zu involvieren?
00:22:26: Ich glaube, unsere
00:22:27: unsere letzten Jahre geben uns Recht,
00:22:28: dass es das ist.
00:22:30: Die ganz große Stärke
00:22:31: von Eventproduktionen ist, dass
00:22:33: die Eventfamily, die entsteht vor Ort,
00:22:36: also dass das
00:22:37: egal bei wie viel Stress und Langeweile
00:22:41: und und was alles passieren kann,
00:22:43: Flexibilität etc.
00:22:44: neue Herausforderungen am Ende
00:22:46: doch alle Menschen auf diesem Event.
00:22:48: Eins eint
00:22:49: Wir wollen was
00:22:49: Tolles auf die Beine stellen
00:22:51: und gemeinsam irgendwie
00:22:52: was Großartiges leisten.
00:22:53: Und das ist ja
00:22:53: wie so eine Familie, die da entsteht.
00:22:56: Und insofern ist es natürlich trotz allem
00:22:58: schon so ein bisschen fast
00:22:59: ein geschützter Arbeitsplatz,
00:23:00: obwohl es in der ersten
00:23:01: Arbeitswelt stattfindet.
00:23:03: Also insofern finde ich Events
00:23:04: ganz großartig.
00:23:05: Du sprichst von so eine Art Community
00:23:07: eigentlich,
00:23:07: was in so einer Eventproduktion
00:23:09: auch passiert,
00:23:10: wo man so zusammenwächst, als Team
00:23:12: neue Beziehungen auch geknüpft werden
00:23:14: oder vorhandene so gestärkt werden,
00:23:16: einfach
00:23:16: weil man so intensiv
00:23:17: miteinander unterwegs ist
00:23:18: und gemeinsam was erlebt.
00:23:21: Also ich erlebe es ja auch immer wieder
00:23:22: wir haben ein Event im Jahr,
00:23:25: wo wir auch dafür zuständig sind,
00:23:26: die die anderen Hostessen,
00:23:28: die die noch an dem Event arbeiten
00:23:30: mit einzukaufen oder
00:23:31: mit zu organisieren,
00:23:33: weil wir wollen ja nicht alle ersetzen.
00:23:35: Das ist vielleicht auch noch wichtig.
00:23:36: Zu sagen, warum es so wichtig
00:23:37: ist, sind immer gemischte Teams.
00:23:39: Wir wollen ja auch da Inklusion
00:23:40: ganz stark leben.
00:23:41: Und das sind eben
00:23:43: klassisch Studenten,
00:23:44: junge, Studenten und so,
00:23:45: und die bilden
00:23:46: auf diesem Event
00:23:47: ganz bewusst
00:23:48: Tandems und haben verschiedene Aufgaben
00:23:51: über den Event
00:23:51: gehen die aber immer zu zweit
00:23:53: an diese Aufgaben.
00:23:55: Die lernen sich morgens kennen
00:23:57: und am Nachmittag
00:23:59: sagen die Studenten zu mir
00:24:00: Also du musst dich nicht drum kümmern,
00:24:01: dass sie zum Bahnhof kommen oder so,
00:24:03: das machen wir.
00:24:03: Wir gehen sowieso noch einen
00:24:04: Kaffee trinken.
00:24:05: Die haben sich schon gefunden.
00:24:08: Das ist wirklich ganz groß,
00:24:09: was Da entsteht.
00:24:12: Man kann sehr kritisch hinterfragen,
00:24:15: ob das irgendwo überhaupt
00:24:16: der richtige Ort ist.
00:24:17: Aber deine Erfahrung,
00:24:19: deine Antwort darauf ist
00:24:20: eben nicht
00:24:21: schützen und beschützen
00:24:22: und irgendwo letztendlich ausschließen
00:24:24: dadurch auch
00:24:25: fast wieder,
00:24:26: sondern eher
00:24:26: fördern und fordern
00:24:28: und enge Beziehungen knüpfen
00:24:29: oder neue Beziehungen zulassen.
00:24:31: Das ist, glaube ich
00:24:32: ganz wichtig,
00:24:33: dass unsere Behindertenpolitik sich da
00:24:35: ja auch geändert hat,
00:24:36: dass dieses Schützen und Beschützen
00:24:38: wirklich die Vergangenheit war
00:24:40: und dass wir heute wirklich in
00:24:41: dieses Fördern, Teilhabe fordern,
00:24:44: Teilgabe, dass wir das wirklich,
00:24:47: wirklich leben.
00:24:47: Das kommt natürlich durch die UN BRK,
00:24:50: also durch
00:24:50: die Behindertenrechtskonvention,
00:24:52: sozusagen die Erweiterung
00:24:53: der Menschenrechte durch die UN,
00:24:55: die auch in der Schweiz
00:24:56: vor zehn Jahren ratifiziert wurde
00:24:59: und die das ja ganz klar fordert,
00:25:01: dass Menschen mit Behinderung
00:25:02: auch ganz eigenständig
00:25:04: ihr Leben bestimmen können und dürfen.
00:25:06: Und Events sind für mich
00:25:07: das Brennglas von unserem Alltag.
00:25:10: Da passiert ganz viel auf kleinem Raum
00:25:13: in kurzer Zeit.
00:25:14: Was wir im Alltag auch leben
00:25:15: und was wir in anderen
00:25:17: Berufssituationen auch erleben.
00:25:18: Und insofern sind für mich Events
00:25:19: natürlich auch eine ganz tolle Chance
00:25:22: für Menschen mit Behinderung,
00:25:23: die im Moment noch
00:25:24: in einem geschützten Umfeld
00:25:25: arbeiten, im zweiten Arbeitsmarkt mal
00:25:28: erste Schritte
00:25:30: eine erste Arbeitswelt zu machen
00:25:32: und genau die Skills zu lernen,
00:25:34: die ihnen vielleicht
00:25:35: am meisten noch fehlen.
00:25:36: Kommunikation,
00:25:38: rausgehen, ins Handeln
00:25:39: kommen, aktiv werden.
00:25:41: Kannst du das vielleicht noch mal
00:25:42: ein bisschen detaillierter beschreiben?
00:25:45: So erste Arbeitsmarkt
00:25:46: zweite Arbeitsmarkt.
00:25:47: Weil die Unterscheidung ist
00:25:47: vielleicht auch nicht allen so geläufig.
00:25:49: Es gibt die sogenannten
00:25:50: geschützten Arbeitsplätze,
00:25:52: das ist der zweite Arbeitsmarkt,
00:25:53: das sind Arbeitsplätze,
00:25:55: die finanziert sind
00:25:57: von der öffentlichen Hand,
00:25:58: von der Invalidenversicherung, Ergänzungsleistung,
00:26:01: wo die Menschen
00:26:03: in sogenannten Werkstätten
00:26:05: oder auch in anderen Bereichen arbeiten.
00:26:07: Aber natürlich
00:26:08: keinen echten Lohn bekommen.
00:26:10: Also auch diese echte Wertschätzung
00:26:12: und dieses
00:26:13: “Ich darf nachher mein eigenes Leben
00:26:15: mit meinem erarbeiteten Lohn gestalten”
00:26:17: Eben komplett wegfällt.
00:26:20: Ganz im Gegenteil,
00:26:21: sie bekommen eigentlich
00:26:23: ein besseres Taschengeld, vielleicht
00:26:25: 200-300 Franken im Monat.
00:26:28: Das wird aber dann wieder
00:26:29: auf die Ergänzungsleistung angerechnet.
00:26:32: Sie arbeiten aber durchaus
00:26:34: auch Ihre sechs-acht Stunden am Tag.
00:26:36: Aber natürlich
00:26:38: wird mehr auf Sie eingegangen.
00:26:40: Wenn es mal nicht geht oder
00:26:41: oder wie auch immer.
00:26:42: Und es hat auch seine Berechtigung,
00:26:44: denn wir können ja auch nicht
00:26:46: Arbeitsplätze an den Events schaffen
00:26:47: für jede Grad von Behinderung.
00:26:51: Also wenn wir sagen,
00:26:53: wir nehmen jede Form
00:26:54: von Behinderungen, nehmen
00:26:55: jeden Menschen an bei uns,
00:26:57: dann heißt es
00:26:58: aber trotzdem:
00:26:59: Du musst deinen Alltag
00:27:00: allein managen können.
00:27:02: Ja, du musst mit dem
00:27:04: Zug bis zum Hauptbahnhof fahren können,
00:27:06: zumindest noch bis nach Oerlikon.
00:27:07: Und von dort aus
00:27:07: können wir gemeinsam
00:27:09: in die Halle 550 laufen.
00:27:10: Das können wir nicht anbieten.
00:27:12: Und für diese Menschen,
00:27:13: die das nicht können,
00:27:15: ist natürlich der zweite Arbeitsmarkt
00:27:16: trotzdem wichtig,
00:27:17: weil es trotzdem eine Beschäftigung ist,
00:27:18: eine Struktur gibt,
00:27:20: eine Wertschätzung gibt etc.
00:27:21: Aber es sind natürlich
00:27:22: sehr viele Menschen
00:27:23: aufgrund der
00:27:23: vergangenen Behindertenpolitik
00:27:26: dort noch geparkt,
00:27:27: die eigentlich dort nichts verloren hat.
00:27:29: Du sprichst eigentlich
00:27:30: eine Gruppe von Menschen
00:27:31: mit Behinderung
00:27:32: an, die eben
00:27:33: dort doch irgendwo auch einen Schritt
00:27:35: in die erste Arbeitswelt machen könnten,
00:27:37: der ihnen aber
00:27:37: unter Umständen verwehrt wird,
00:27:39: weil es gar nicht die Angebote dazu gibt
00:27:40: oder auch gar nicht.
00:27:41: Die Sichtweise gibt,
00:27:42: dass man aus diesem behüteten Umfeld
00:27:45: bestimmte Menschen
00:27:45: vielleicht auch raus nehmen könnte
00:27:47: oder die eben zu mehr in der Lage wären,
00:27:49: wenn wir ihnen die Chance geben würden.
00:27:50: Genau.
00:27:51: Wir haben vorher davon gesprochen,
00:27:52: dass 80%
00:27:53: Innovationskraft-Steigerung ist,
00:27:55: wenn ich ein inklusives Team habe
00:27:57: in meiner Firma.
00:27:58: Umso erstaunlicher,
00:27:59: dass nur 4% der Wirtschaft
00:28:03: sich für Inklusion
00:28:04: wirklich aktiv
00:28:05: in ihrem Unternehmen einsetzen
00:28:06: und interessieren.
00:28:07: Es gibt immer noch
00:28:09: Berührungsängste oder eben
00:28:10: die Frage Lohnt sich das?
00:28:11: Vorurteile, Berührungsängste –
00:28:15: eigentlich letztendlich auch
00:28:16: viel zu wenig Erfahrung.
00:28:18: Event hat für mich
00:28:19: auch so einen Charakter
00:28:19: von “aus dem Alltag ausbrechen”
00:28:21: aus den normalen Verhältnissen.
00:28:23: Man geht
00:28:24: jeden Tag zu seinem Schreibtisch,
00:28:25: hat er seine Arbeit
00:28:26: und geht wieder nach Hause.
00:28:27: Auszubrechen an eine andere Location,
00:28:29: an einen anderen Ort, irgendwo,
00:28:31: einem besonderen Ort,
00:28:33: der aus dem Alltag ausbricht,
00:28:34: wo man auch
00:28:35: eben etwas Besonderes erleben kann.
00:28:37: Auf andere Menschen trifft,
00:28:38: die man sonst nicht trifft.
00:28:39: Auf Menschen mit Behinderung.
00:28:40: Vielleicht trifft,
00:28:40: die man sonst nicht in so unseren Alltag
00:28:42: drin hat
00:28:43: und dadurch etwas Veränderndes erlebt.
00:28:45: Für mich hat das
00:28:46: Events immer auch diese Funktion.
00:28:48: Ganz, ganz stark eigentlich,
00:28:50: dass sie uns inspirieren können,
00:28:52: weil wir ein Begegnungsraum schaffen.
00:28:54: Wir schaffen Begegnungsräume.
00:28:55: Und wir machen Erfahrungen.
00:28:57: Also wir, wir,
00:28:58: wir nehmen mit allen Sinnen auf
00:29:00: und das macht natürlich
00:29:01: ganz viel mit uns.
00:29:04: Man sagt ja, also Events
00:29:05: sind das Kommunikationsmittel,
00:29:07: das am ehesten
00:29:08: auch deine eigene Haltung beeinflusst.
00:29:10: Vielleicht in Folge.
00:29:11: Und wenn wir davon ausgehen,
00:29:12: dass Haltung wiederum
00:29:14: Verhalten verändert, dann wo, wenn nicht
00:29:17: auf Events,
00:29:17: können wir Inklusion vorantreiben?
00:29:22: Wenn für uns als Agentur
00:29:24: die letzten Wochen
00:29:25: auch immer mal diskutiert was macht
00:29:26: unser Business
00:29:27: eigentlich aus oder was ist so
00:29:28: der Kern von unserer Sache?
00:29:29: Und wir sind an diesem Thema
00:29:30: Begegnung hängengeblieben und an dem Satz
00:29:33: Was macht uns zum Menschen?
00:29:35: Der Andere.
00:29:36: Und das ist mir so,
00:29:38: ist so ein Thema,
00:29:38: was mich bewegt, weil eben,
00:29:40: ich finde, das
00:29:41: spiegelt es total wider
00:29:42: diese Erfahrung,
00:29:43: dass man eben Begegnungsraum hat,
00:29:45: auf andere Menschen trifft
00:29:46: und diese Begegnung an sich
00:29:47: so was Wertvolles ist,
00:29:48: dass wir dort eigentlich merken,
00:29:50: wie wir als Menschen sind.
00:29:52: Menschen unter anderen Menschen.
00:29:53: Menschen, die zu Menschen werden,
00:29:54: weil wir uns begegnen.
00:29:56: In der Hinsicht
00:29:56: seid ihr natürlich auch
00:29:57: absolute Vorreiter.
00:29:58: Ihr seid eine der wenigen
00:30:00: Zürcher Agenturen, die mit uns
00:30:01: wirklich regelmäßig zusammenarbeiten.
00:30:04: Und ich glaube, ihr lebt das auch
00:30:07: in allem, was ihr tut.
00:30:08: Wir haben dann
00:30:09: im Frühjahr
00:30:10: auch ein Gemeinsames wieder vor uns,
00:30:13: wo wir miteinander arbeiten können
00:30:15: und uns ja.
00:30:19: Einen Ausblick in die Zukunft
00:30:20: Wie geht es weiter mit inklusiv Events?
00:30:22: Ihr seid seit drei Jahren unterwegs.
00:30:23: Welche Themen sind bei dir auf dem Radar,
00:30:25: wenn du nach vorne schaust?
00:30:26: Ein Thema,
00:30:26: das jetzt schon länger auch begonnen
00:30:28: hat, ist,
00:30:29: dass wir unsere Schulung,
00:30:30: unsere Event Heros intensivieren.
00:30:34: Wir haben vor zwei Jahren angefangen
00:30:36: mit vier Coaches, die alle
00:30:39: klassische Coaches sind,
00:30:40: systemische Coaches etc.,
00:30:42: die aber alle irgendwann mal vorher
00:30:44: irgendwie mit Events zu tun hatten
00:30:46: oder auch mit Behinderung
00:30:48: mit sozialem Hintergrund.
00:30:49: zu tun hatten.
00:30:49: Man merkt einfach –
00:30:50: 40 Jahre Branchenerfahrung, Netzwerk –
00:30:52: das kommt alles zusammen.
00:30:53: Ja, das kommt zusammen.
00:30:55: Und lauter Macher, die da zusammenkommen,
00:30:57: haben wir uns zusammengesetzt
00:30:58: und gesagt okay,
00:30:59: es muss doch möglich sein,
00:31:00: für Menschen mit Behinderung
00:31:02: ein Schulungsprogramm aufzusetzen,
00:31:04: das wirklich diese
00:31:05: diese Handlungskompetenz stärkt,
00:31:07: die sozialen Kompetenzen
00:31:09: die kommunikativen Kompetenzen stärkt
00:31:11: und nicht auf einzelne, handliche
00:31:13: Skills eingeht
00:31:15: und haben ganz gezielt
00:31:16: erst mal für all unsere Menschen
00:31:18: mit kognitiven und psychischen Problemen
00:31:21: diese Schulung kreiert.
00:31:23: Nun haben die im Frühjahr
00:31:23: das erste Mal durchgeführt.
00:31:24: Die geht über vier Tage
00:31:26: und wir fanden, es war ein Riesenerfolg.
00:31:29: Das Feedback
00:31:30: unserer Event Heroes
00:31:31: war großartig, weil sie sagen,
00:31:32: so was gibt es
00:31:33: für Menschen mit Behinderung nicht.
00:31:35: Also während wir ständig
00:31:36: Schulungen machen,
00:31:37: wo wir an unseren Sozialkompetenzen
00:31:39: und Empathie
00:31:40: und Führungskompetenzen arbeiten,
00:31:42: gibt es so was für Menschen
00:31:43: mit Behinderung nicht.
00:31:44: Und auch meine Beobachtung,
00:31:45: nachher auf den Folgeevents waren
00:31:47: waren sehr gut
00:31:48: und wir haben jetzt entschieden,
00:31:50: dass wir dieses Programm
00:31:51: wissenschaftlich begleiten lassen wollen
00:31:53: über die nächsten vier Jahre
00:31:55: und fördern lassen
00:31:56: wollen, sodass wir nachher auch
00:31:58: auch so eine Art Zertifikat haben
00:31:59: und dass wir dieses Programm
00:32:00: natürlich auch aus
00:32:01: einem von Stiftungen
00:32:03: finanzierten Programm haben –
00:32:05: weil das war ja für unsere
00:32:06: Event Heroes natürlich kostenlos –
00:32:08: in ein Programm überführen,
00:32:10: das wir Menschen
00:32:11: mit Behinderung
00:32:12: im Allgemeinen anbieten können,
00:32:13: auch außerhalb unserer
00:32:16: Inlcuse Events Bubble,
00:32:17: und natürlich auch
00:32:19: irgendwann in
00:32:19: eine Selbstfinanzierung reinbringen,
00:32:21: weil wir
00:32:21: dann vielleicht auch einer SVA
00:32:23: oder Pro Infirmis anbieten usw.
00:32:25: Mega spannend, wie du deinen Weg gehst.
00:32:28: Ich habe dich
00:32:29: immer schon als eine Macherin
00:32:30: irgendwo erlebt.
00:32:32: Ich finde es sehr,
00:32:33: sehr beeindruckend,
00:32:34: wie du
00:32:34: hier hands on
00:32:36: mit in das Thema reingesprungen bist.
00:32:38: Du sagst ja auch selbst
00:32:39: selbst vorher
00:32:40: eigentlich kaum
00:32:41: Berührungspunkte irgendwo gehabt
00:32:43: und sage ich mal, vorbei
00:32:45: an allen
00:32:45: gesellschaftlichen Entwicklungen,
00:32:46: einfach Fakten schaffst,
00:32:47: Begegnungen schaffst
00:32:49: in einem Umfeld,
00:32:50: das dir so am Herzen liegt.
00:32:52: Bei Events.
00:32:54: Ganz, ganz starke Geschichte.
00:32:55: Vielen Dank.
00:32:56: Mega cool,
00:32:57: dass wir heute darüber sprechen.
00:32:58: Über Inclusive Events.
00:32:59: Ich finde es eine wundervolle
00:33:00: Geschichte,
00:33:01: die sich da einfach mitten in der Branche
00:33:03: so ereignet.
00:33:04: Ich hoffe, dass es einfach dazu kommt,
00:33:05: dass noch mehr Leute darauf aufmerksam
00:33:07: werden, dass es mehr
00:33:08: Kunden, mehr Agenturen drauf springen
00:33:11: und die Möglichkeit ergreifen.
00:33:13: Vielen Dank, dass du einfach
00:33:16: neue Fakten
00:33:16: schaffst und neue Schulungsangebote etc.
00:33:19: aus dem Boden stampfen.
00:33:20: Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Erfolg
00:33:22: mit den Initiativen,
00:33:24: die du angehst und Menschen,
00:33:26: die dich da auch weiter vorantreiben
00:33:28: und unterstützen.
00:33:29: Ich danke euch.
00:33:30: Vielen Dank dir.
00:33:31: Danke. Ja, sehr, sehr gerne.
00:33:34: Das war's für heute mit dem Bla Bla Lab.
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00:33:49: Ich freue mich auf die nächste Folge
00:33:51: und sage Ciao, bis zum nächsten Mal.
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